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Ein Mann lächelt hinter einer Bartheke

Stadtcafe Innsbruck

Mit seiner großen Leidenschaft kämpft sich Armin Pletzer zurück in die Gastroszene

Die BTV hat nicht nur die Ideen des Gastronomen Armin Pletzer zum Fliegen gebracht, sondern ihm sind durch das entgegengebrachte Vertrauen selbst neue Flügel gewachsen. Ein Blick auf die bewegende Geschichte des Betreibers des Stadtcafes in Innsbruck.

Im Jahr 2012 machte sich Herr Pletzer mit der bereits arrivierten „Piazza Bar“ am Sparkassenplatz in Innsbruck selbstständig. Wegen der örtlichen Nähe zum BTV Stadtforum waren nicht wenige BTV Mitarbeiter*innen gern gesehene Gäste im Tages-Cafè. Der Inhaber verstand es dabei sehr gut, mit seinem charmanten Service einen schönen Grundstock an Stammkund*innen aufzubauen.

Und hier nahm das Schicksal seinen Lauf. Einer der Gäste, ein Innsbrucker Steuerberater, unterbreitete ihm ein lukratives Angebot, das er im Rückenwind von erfolgreichen fünf Jahren und im besten Lebensalter nicht ausschlagen wollte. Der Steuerberater hatte in der Innsbrucker Altstadt ein Haus gekauft und suchte einen dynamischen Betreiber für den dort angesiedelten Gastronomiebetrieb „Kaiser Max“. Zusätzlich sollte dieser sich um die Vermietung der darüberliegenden Wohnungen kümmern.

Der schöne Businessplan aus der Hand des Steuerberaters erschien plausibel und im Vertrauen, dass dieser als Hauseigentümer und Vermieter nur das Beste von seinem Geschäftspartner wollen würde, wähnte sich Armin Pletzer in guten Händen und zusätzlich durch die aktive Unterstützung des Steuerprofis auch unternehmerisch abgesichert.

Eine Finanzierung der nötigen Sanierungen über die damalige Hausbank war gewährleistet, weil eine angemessene Ablöse der „Piazza Bar“ als Eigenmittel eingebracht wurde, eine Eigentumswohnung als Sicherheit dienen konnte und die Geschäftstätigkeit während der letzten Jahre die Kreditentscheidung positiv beeinflusste. Die Sanierungsmaßnahmen zeigten sich dann aber aufwendiger als geplant, es kam zu Verzögerungen wegen Problemen mit der Bausubstanz, aber auch wegen Auflagen des Denkmalschutzes. Planung und Ausführung der Bauarbeiten – unter Federführung des Bruders des Eigentümers – erwiesen sich ebenfalls als wenig professionell. Somit ging die vertraglich vereinbarte mietfreie Zeit aufgrund der verspäteten Fertigstellung verloren und der sonst so kulante Vermieter bestand auf eine pünktliche Miete, obwohl der Lokalbetrieb nach der Umbauphase noch gar nicht angelaufen war.

Nun zeigte sich auch, dass der Businessplan von völlig anderen Voraussetzungen ausgegangen war: Von den geplanten 60 Sitzplätzen im Gastgarten waren nur 16 genehmigt worden, von den 50 Plätzen im Gastraum konnten nur 30 verwirklicht werden. Eine Reduktion der viel zu hoch angesetzten Miete war aber nicht verhandelbar. Einzig die Vermietung der Wohnungen lief relativ rund und finanzierte den Gastrobetrieb mit. Letztlich konnten aufgrund der hohen laufenden Kosten die offenen Rechnungen aber nicht mehr bezahlt werden und nach zwei Jahren musste Insolvenz angemeldet werden.

Die darauffolgende Privatinsolvenz wurde sauber abgewickelt, die Wohnung in Lans wurde verkauft und wird heute noch von der Familie Pletzer in Miete bewohnt. Armin Pletzer arbeitete zunächst als Zusteller einer Innsbrucker Firma und konnte das Schuldenregulierungsverfahren ordnungsgemäß bedienen. In Kufstein war er wieder als Servicekraft in einem Gastronomiebetrieb tätig und er konnte sich als Inhaber eines Basiskontos mit negativem KSV-Eintrag langsam wieder erholen. Und der Wunsch, erneut ein Lokal selbstständig zu führen, keimte mehr und mehr auf. Dem alten Netzwerk und seiner Bekanntheit als fleißiger Arbeiter war es zu verdanken, dass die Besitzer des „Segafredo“ in Innsbruck deren Lokal aus Altersgründen gerne an ihn übergeben wollten.

Mit den Erfahrungen und den Zahlen von „Piazza Bar“, „Kaiser Max“ und „Segafredo“ wurden – mit Unterstützung eines neuen Steuerberaters – Konzept und Planrechnung erstellt und bei den Innsbrucker Banken über eine Geschäftsbeziehung verhandelt. In mehreren ausführlichen Gesprächen erkannte der BTV Kundenbetreuer das Potenzial in der Persönlichkeit des Armin Pletzer, musste aber die Instanzen der BTV ebenfalls davon überzeugen. Denn üblicherweise werden Kund*innen mit einer negativen Vorgeschichte nicht finanziert. Nach sechs Wochen aber konnte grünes Licht gegeben und genau in der Hochzinsphase mit der Finanzierung der Betriebsübernahme begonnen werden. Ein Teil davon wurde zusätzlich privat über die Familie von Armin Pletzer finanziert.

Heute, nach drei Jahren Betrieb des „Stadtcafe Innsbruck“ in der Maria-Theresien-Straße, ist der Gastronom wieder ganz in seinem Element und strahlt Zuversicht und Freude aus.

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