Wurden Sie schon einmal von einem vermeintlichen Anlageberater kontaktiert, der Ihnen sagenhafte Gewinne verspricht? Meist durch Investitionen in Gold oder Bitcoins auf einer Anlageplattform im Ausland? Oder hat man Sie kontaktiert, weil man angeblich eine Bitcoin-Wallet, die auf Ihren Namen lautet, gefunden hat, die jetzt Millionen Wert ist?
In all diesen Fällen können sie zu hundert Prozent vom sogenannten Anlagebetrug ausgehen. Betrüger*innen versuchen, Kund*innen dazu zu überreden, Geld zu investieren. Zuerst oft nur kleine Beträge, für die zu Beginn auch gerne mal verhältnismäßig hohe Gewinne ausbezahlt werden. Ziel ist es, die Kontaktierten schlussendlich zu möglichst hohen Investitionen zu verleiten.
Gelder landen auf den Konten der Betrüger*innen
Die Gelder landen natürlich auf den Konten der Betrüger*innen bzw. von sogenannten „Money Mules“, sprich Menschen, die unter Vorspiegelung falscher Tatsachen dazu gebracht werden, Konten zu eröffnen und in weiterer Folge darauf eingehende Beträge weiterzuleiten. Die Betrüger*innen sind auch hier psychologisch und rhetorisch besonders gut geschult, zeigen vermeintliche Kontoauszüge und Charts über die Entwicklung der vermeintlichen Anlage, streuen auch gerne Misstrauen gegen die „Systembanken“ und versuchen, Rückfragen bei der eigenen Hausbank zu unterbinden.
Es werden weitere Forderungen gestellt
Wollen die Investor*innen ihr Geld inklusive der versprochenen Gewinne ausbezahlt bekommen, werden weitere Forderungen gestellt. So wird behauptet, man müsse Steuern, KESt oder Bearbeitungsgebühren entrichten, damit das Geld ausbezahlt werden könne. Die Betrüger*innen nutzen hier nicht nur die „Gier“ der Anleger*innen nach möglichst hohen Gewinnen in kurzer Zeit aus, sondern spielen auch dann noch geschickt auf der psychologischen Klaviatur, wenn erste Verdachtsmomente auftauchen.
Geschädigte wollen Hoffnung nicht aufgeben
Auch wenn die Geschädigten schon längst vermuten, dass sie einem Betrug aufgesessen sind, wollen es sich viele nicht eingestehen oder klammern sich an den buchstäblich „letzten Strohhalm“ der Hoffnung, es könnte doch wahr sein und man bekäme sein Geld vielleicht doch wieder, wenn man noch einmal eine Zahlung tätigt. Das wirklich Schlimme an dieser Form des Betrugs ist, dass nicht nur die Schäden in der Regel exorbitant hoch sind, sondern viele Geschädigte oft sogar noch nach Aufklärung durch die Bank oder die Polizei den Betrug nicht erkennen (wollen) und weiter Gelder investieren.
Hausbank hat nur beschränkte Möglichkeiten
Die Hausbank hat auch nur beschränkte Möglichkeiten, dem Treiben Einhalt zu bieten. Denn wenn Kund*innen geschäftsfähig und mit den Transaktionen einverstanden sind, darf die Bank ihnen nicht den Zugriff auf ihr Vermögen verweigern. Und aufgrund des Bankgeheimnisses ist es oft auch nicht möglich, Verwandte oder Bekannte des/der Geschädigten ins Geschehen einzubinden.