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Frau lernt am Smartphone Kryptowährungen Grundlagen

Was sind Kryptowährungen?

Veröffentlicht am 11.04.23
Aktualisiert am 13.06.25
Kryptowährungen - für die einen sind sie das Synonym für die Zukunft des Zahlungsverkehrs und die Basis für viele neue, auf der Blockchain-Technologie basierende Anwendungen. Für andere sind sie ein hochriskantes Spekulationsobjekt und ein mit illegalen Aktivitäten im Darknet verbundenes und auch umweltschädigendes Ärgernis.
Christian Clementi
Christian ClementiExperte Business Process Management und Anti-Fraud-Manager für Zahlungsverkehr

Das Wichtigste in Kürze

  • Kryptowährungen basieren auf der Blockchain-Technologie (dezentrale Datenbank).
  • Der Bitcoin-Mining-Prozess verwendet komplexe Rechenaufgaben, um Transaktionen zu verifizieren und neue Bitcoins zu erstellen.
  • Kryptowährungen werden in digitalen Brieftaschen (Wallets) gespeichert und können auf spezialisierten Plattformen gehandelt werden.
  • Neben Bitcoin gibt es weitere Kryptowährungen, aber Bitcoin und Ethereum dominieren den Markt.

Geschichte und Entstehung von Kryptowährungen

Die erste Kryptowährung und damit die erste bekannte Anwendung der Blockchain-Technologie wurde unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto im Oktober 2008 in einem Whitepaper veröffentlicht und im Januar 2009 implementiert. Welche Person oder Personengruppe sich hinter diesem Pseudonym verbirgt, ist bis heute unbekannt.

Währungen sind Tauschobjekte, die von einer großen Anzahl von Menschen als solches anerkannt werden. In der Regel werden sie von staatlichen Institutionen z. B. einer Zentralbank in Umlauf gebracht. Der Wert der Währung bemisst sich nicht allein nach der Kaufkraft (also wie viele Waren und Dienstleistungen Sie für eine gewisse Geldmenge bekommen) und ihrer Stabilität, sondern auch nach dem Grad ihrer Akzeptanz (möglichst viele Teilnehmer*innen) sowie nach der Schnelligkeit der Handelbarkeit.

Kryptowährungen werden in digitalen Brieftaschen (Wallets) gespeichert und können auf spezialisierten Plattformen gehandelt werden.

Funktionsweise von Bitcoin

Die Bitcoin und anderen Kryptowährungen zugrunde liegende Technologie ist die Distributed-Ledger-Technologie (DLT), auch Blockchain genannt. Distributed Ledger bedeutet etwa so viel wie „dezentrales Kassenbuch“. Eine Blockchain ist eine dezentral organisierte Datenbank, die laufende Informationen registriert und in Datenblöcken speichert.

Diese sind jeweils mit Blocknummern versehen, die mithilfe von kryptografischen Algorithmen aneinander gekettet sind. Somit kann niemand einen erstellten Datenblock nachträglich verändern oder löschen. Das hat bei digitalen Zahlungsmitteln (Kryptowährungen) einen besonderen Vorteil.
Der Unterschied zwischen einem zentralen und einem dezentralen Netzwerk wie der Blockchain ist am besten anhand eines Beispiels ersichtlich.

 

Mehr Transparenz durch dezentrales Kassenbuch

Banken nutzen für Überweisungen zentrale Netzwerke. Möchten zwei Kontrahenten Geld von Person A zu Person B übermitteln, dann vertrauen beide dem Intermediär (der Bank), dass dieser die Transaktion korrekt ausführt, von Person A den Betrag abzieht und Person B den Betrag gutschreibt. Bei der Übertragung von digitalen Werten wie beispielsweise Bitcoin gibt es hingegen keinen Intermediär, der das Kassabuch führt.

Da sich die Personen im Bitcoin-Netzwerk untereinander nicht kennen, kann es zwischen diesen Personen naturgemäß auch kein Vertrauen geben. Um dieses Problem zu lösen, führen alle Beteiligten im Netzwerk gewissermaßen ein dezentrales Kassenbuch. So weiß jede*r genau, welche/r Teilnehmer*in wie viele Bitcoins besitzt. Es muss nur sichergestellt sein, dass das Kassenbuch bei allen Beteiligten identisch ist.

 

Blockchain zeigt getätigte Transaktionen

Während bei einer herkömmlichen Überweisung nur zwei Beteiligte, nämlich Auftraggeber- und Empfängerbank die sichere Abwicklung garantieren, wird die Gültigkeit einer Transaktion mit Kryptowährungen basisdemokratisch durch eine Mehrheit von Nutzer*innen bestätigt und diese der Blockchain als neuer Block hinzugefügt. Die Blockchain besteht also aus der gesamten Historie aller bisher getätigten Transaktionen.

Jeder neue Block basiert dabei auf der Summe aller vorangegangenen Blöcken, sprich Transaktionen. Die Bestätigung der Gültigkeit einer Transaktion erfolgt durch Teilnehmer*innen an der Blockchain, sogenannte Miner, die dafür auch eine Transaktionsgebühr erhalten und den neuen Block der Blockchain hinzufügen. Um sicher zu stellen, dass der neue Block auch wirklich korrekt ist und sich der Miner auch die Transaktionsgebühr in korrekter Höhe geholt hat, fungieren sogenannte „Full Nodes“, spezielle Teilnehmer*innen des Netzwerks als Schiedsrichter*innen.

Der Bitcoin-Mining-Prozess verwendet komplexe Rechenaufgaben, um Transaktionen zu verifizieren und neue Bitcoins zu erstellen.

Bitcoin Mining und die Funktion der Miner

Als Mining bezeichnet man das Schürfen von Bitcoins durch Lösen hochkomplexer Rechenaufgaben zur Ermittlung eines sogenannten Hashwerts, der auf der bisherigen Blockchain basiert. Wird die Rechenaufgabe erfolgreich gelöst und ein Hashwert ermittelt, der den Vorgaben entspricht, entsteht ein neuer Bitcoin. Diese Rechenaufgaben werden mit der zunehmenden Anzahl von im Umlauf befindlichen Bitcoins immer komplexer und bedürfen immer größerer Rechenleistungen. Gerade deshalb wurde in den letzten Jahren auch Kritik laut, da der hohe Energieverbrauch sich nicht mit den Werten Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit in Einklang bringen lässt.

 

Serverfarmen betreiben das Mining

Das Mining wird mittlerweile kaum noch von Privatpersonen betrieben, sondern in der Regel von spezialisierten Unternehmen mithilfe von Serverfarmen. Durch die beschränkte Menge an Bitcoins (21 Millionen) und die damit erzeugte künstliche Verknappung soll eine Wertsteigerung erzielt werden, die den Aufwand für das Mining kompensiert. Aufgrund des stark spekulativen Charakters der Kryptowährungen ist deren Wert aber starken Schwankungen unterworfen.

 

Miner verifizieren Transaktionen

Miner verifizieren aber auch Transaktionen durch das Lösen von Rechenaufgaben. Sie suchen sich bevorzugt zuerst Transaktionen aus, die die höchsten Entgelte für deren Verifizierung einbringen. Ist eine Verifizierung durch Lösen einer Rechenaufgabe erledigt, ist die Transaktion verifiziert und wird der Blockchain hinzugefügt. Sie kann nachträglich nicht mehr verändert werden.

Verwahrung & Handel von Bitcoins

Bitcoins sind digitale Vermögenswerte, die auch als Tauschmittel fungieren. Die Eigentümer*innen verwahren ihre Kryptowährungen (Coins, Tokens) in einer digitalen Brieftasche (Wallet), über die sie auch Transaktionen anstoßen können. Der Handel mit Kryptowährungen erfolgt in der Regel über eigene spezialisierte Handelsplattformen wie z. B. Bitpanda oder Coinbase. Wallets können allerdings auch in Form eines physischen Datenträgers verwahrt werden

Ihre Bitcoins verwahren Sie in einer Wallet.

Wo werden Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptiert?

Zu den bekanntesten Unternehmen, die Bitcoin-Zahlungen akzeptieren, gehört u. a. Microsoft: Mit Bitcoins lassen sich das Microsoft Konto aufladen, Apps im Microsoft-Store erwerben und auch das Guthaben für Xbox bezahlen. Auch beim Telekommunikationsanbieter AT&T ist es möglich, seine Rechnungen mit Bitcoin zu bezahlen. Aber nicht nur Unternehmen der Technologiebranche sind bereits auf diesen Zug aufgesprungen: Starbucks erlaubt seit 2021 den Kauf seiner Produkte mit Kryptowährungen, die Fast-Food-Kette KFC sogar schon seit 2018.

Dänemark gilt als ein Land in Europa, dass sich durch seine progressive Haltung zu Kryptowährungen auszeichnet: Dort ist es sogar möglich, Steuern und einige Zahlungen des öffentlichen Sektors wie Kfz-Zulassungsgebühren oder Gesundheitsdienstleistungen mit Bitcoin zu bezahlen.

Betrugsmaschen mit Kryptowährungen

Leider kennt die Cyberkriminalität auch bei Kryptowährungen keinen Halt: Cyberkriminelle gehen kreativ vor, um mit falschen Versprechen und utopischen Renditen Anleger in die Falle zu locken. Ein Beispiel ist das Ponzi Scheme: Ein vermeintliches Unternehmen bietet an, die Kryptowährungen zu veranlagen und verspricht Renditen in Höhen zu gut um wahr zu sein. Nach einiger Zeit können die Gewinne dann nicht mehr ausbezahlt werden und der Kontakt bricht ab.

Eine weitere Betrugsmasche ist der „Pretend Hacker“: Ein Unternehmen gibt an, eine neue Kryptowährung zu etablieren und verspricht horrende Gewinne. Später werden die Anleger*innen informiert, das Unternehmen sei gehackt worden und das Geld ist verloren, die Kontaktaufnahme ist in den allermeisten Fällen danach auch nicht mehr möglich.

Auch in sozialen Netzwerken ist man nicht sicher: Betrüger laden Personen dazu ein, auf ihrer eigenen Plattform einen oft hohen Betrag (mindestens mehrere tausend Euro) bei ihnen anzulegen, um auch gegen Kapitalverlust abgesichert zu sein. Am Anfang steigen die Gewinne i. d. R. dann auch rasend an, doch sollte man früh ausbezahlen wollen erhält man Nachrichten oder Anrufe, dass man dies nicht tun sollte und wird unter Druck gesetzt, mehr zu investieren um mehr Profit zu erwirtschaften. Diese Investitionen enden leider in einem finanziellen Totalverlust.

 

Sind Kryptowährungen sicher?

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Die Blockchain-Technologie, welche hinter den Kryptowährungen steht, gilt als sehr sicher, da sie auf dezentralisierten Netzwerken besteht und noch nie wurde ein erfolgreicher Hackerangriff auf die Blockchain-Technologie von Kryptowährungen durchgeführt.

Unsicherheiten sind meist menschlichem Verschulden zuzuschreiben: Anleger*innen könnten auf die im vorherigen Punkt erwähnten Betrugsmaschen hereinfallen. Die Art der Aufbewahrung spielt auch eine wichtige Rolle bei der Sicherheit: Bewahrt man seine Kryptowährungen in sogenannten „Hot Wallets“ (Wallets, die durchgehend mit dem Internet verbunden sind) auf, macht man es Hackern wesentlich einfacher, diese zu hacken. Man sollte auf „Cold Wallets“ (physische Geräte, die nicht mit dem Internet verbunden sind) zurückgreifen, um geschützter vor Hackerangriffen zu sein.

Häufig gestellte Fragen zu Kryptowährungen

  • Alle Definitionen zu den Finanzbegriffen finden Sie unter folgendem Link.

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